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Satellitenprojekt K²ID
K²ID-Twins war das erste TwinLife-Satellitenprojekt. Dabei handelt es sich um ein Kooperationsprojekt mit einem Satellitenprojekt des Sozio-Öknomischen Panels (K²ID-SOEP). Die Abkürzung steht für "Kinder und Kitas in Deutschland". Dabei geht es um frühkindliche Bildungswege und Betreuungsqualität. Das Projekt zielt darauf ab, die Effekte der Qualität frühkindlicher Bildungs- und Betreuungsinstitutionen auf die kindliche Entwicklung im Zusammenspiel mit der beruflichen Einbindung und Lebensqualität der Eltern zu analysieren. Dabei werden unter anderem sozio-ökonomische Unterschiede in den Fokus genommen.
Die Kooperation mit Zwillingsdaten aus TwinLife (K²ID-Twins) ermöglicht eine Kontrolle bisheriger Befunde, und nimmt zusätzlich familiäre Prozesse und die individuelle genetische Ausstattung als Faktoren mit in den Blick. Dazu wurde die jüngste Kohorte aus TwinLife (zu dem Zeitpunkt 5 Jahre alte Zwillinge vor dem Schuleintritt und deren Familien) mit einem zusätzlichen Elternfragebogen befragt, und die Situation in den Kindertagesstätten der Zwillinge untersucht – ein paralleles Design zum Projekt K²ID-SOEP.
Das zunächst für drei Jahre geförderte Projekt K²ID-Twins startete im Oktober 2014. Die Datenerhebung ist seit 2017 abgeschlossen, und damit auch die ursprüngliche Förderung. Das Studiendesign von TwinLife im Längsschnitt erlaubt es, inzwischen auch die weitere Entwicklung in den späteren Erhebungswellen zu untersuchen. Dabei ist es für die Forschung besonders spannend herauszufinden, welche langfristigen Folgen Unterschiede in der Bildungs- und Betreuungssituation in Kitas haben können. Diese und weitere Fragen können nun durch Forscher*innen dank der durch K²ID-Twins gewonnen Informationen unter die Lupe genommen werden.
Wenn Sie mehr über dieses tolle Projekt erfahren möchten, gelangen Sie ➔hier zur Homepage (in englischer Sprache).
Die Kombination von Zwillingsdaten aus TwinLife mit Informationen aus K²ID-Twins erlaubt zusätzliche Perspektiven in der Untersuchung der Auswirkungen von Kinderbetreuungsqualität. Methodisch bietet das Zwillingsfamiliendesign eine Möglichkeit sonst unentdeckt bleibende Unterschiede in der kindlichen Entwicklung, in familiären Ressourcen und Prozessen, sowie zwischen den verschiedenen Kinderbetreuungseinrichtungen zu entdecken. Es erlaubt es die Erforschung sozialer und genetischer Ursprünge dieser Unterschiede, die potentiell zu verschiedenen Entwicklungstendenzen der Kinder führen können.
Mit den gewonnenen Daten kann untersucht werden, wie ein positives soziales Umfeld, wie zum Beispiel eine qualitativ hochwertige Kinderbetreuungseinrichtung, fehlende Ressourcen aus dem familiären Umfeld oder Stress innerhalb der Familien ausgleichen kann. Dies könnte über bestimmte Formen von Unterstützung oder der Vermittlung eines positiven Selbstbildes erreicht werden. Ebenfalls kann analysiert werden, inwieweit dieselbe Kita-Erfahrung (in der selben Einrichtung) dennoch zu unterschiedlichen Entwicklungspfaden führen kann, beispielsweise im Zusammenhang mit der unterschiedlichen genetischen Ausstattung der Kinder. In anderen Worten: Was beeinflusst die Wirkung von Kita-Qualitätsmerkmalen, und haben sie unterschiedliche Bedeutungen für unterschiedliche Kinder? In dieser Hinsicht erweitert K²ID-Twins die inhaltlichen sowie methodischen Möglichkeiten zur Untersuchung der Kinder und Kitas in Deutschland.
Nach der Elternbefragung wurden in einem zweiten Schritt von der Einrichtungsleitung und Kita-Gruppenleitung Auskünfte über die Qualität der Betreuungseinrichtungen gesammelt. Durch die Kombination von Informationen der Betreuungseinrichtung mit individuellen Angaben über die Zwillinge und deren Familien aus der TwinLife-Befragung, können Verbindungen zwischen der frühen Entwicklung, Betreuung der Kinder und ihren späteren schulischen Laufbahnen untersucht werden.